Mathematik Lernen zu lernen

 

Zeigen Sie Ihrem Kind im Grundschulalter Wege auf das Lernen zu lernen! Sie haben dafür 4 Jahre Zeit. Ihr Kind und Sie werden davon profitieren. Und lesen Sie viel vor.

 

Zunächst ein paar kleine Ratschläge, wie sie Ihrem Kind helfen können Mathe Lernen zu lernen:

 

1. Lesen Sie Ihrem Kind schon ab dem Kleinkindalter viel und regelmäßig vor. Dies stärkt die Lesekompetenz und auch das Textverständnis. Nicht nur Textaufgaben werden dann besser gelöst.

 

2. Lassen Sie Ihr Kind zunächst alleine Lernen und signaliseren Sie ihm Ihre Bereitschaft es jederzeit zu unterstützen.

 

3. Zeigen Sie ihm wo im Buch die wichtigen Passagen stehen, die für die aktuelle Aufgabe wichtig sind.

 

4. Sollte es das nicht verstehen, dann lesen Sie es Zeile für Zeile mit ihm zusammen.

 

5. Geben Sie nicht auf und seien Sie geduldig.

 

6. Versuchen Sie genau heraus zu finden an welchem Wort oder an welcher Zeile es nicht weiter geht und greifen Sie unterstützend ein.

 

7. Erklären Sie Ihrem Kind wie das zu verstehen ist.

 

8. Seien Sie kreativ, lassen Sie sich was einfallen damit Ihr Kind versteht wie die Zusammenhänge sind.

 

9. Ermutigen Sie Ihr Kind auch mit Freunden oder in Gruppen zu lernen. Das schweißt zusammen.

 

10. Sollte etwas nicht klar sein, so ist der Lehrer die erste Ansprechperson. Ermutigen Sie Ihr Kind ihn einfach zu fragen, falls es etwas nicht verstanden hat. Auch mehrmals. Auch nach der Stunde in der Pause.

 

11. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es immer am Ball bleiben soll. Enstandene Lücken sind nur unter Zeitaufwand zu schließen.

 

12. Ziehen Sie sich mit der Zeit immer weiter zurück und kontrollieren Sie nur noch.

 

Es ist nicht immer leicht mit den eigenen Kindern für die Schule zu lernen. Warum es ausgerechnet mit den eigenen Kindern häufig nicht so gut beim Lernen läuft, hat viel mit der besonderen Beziehung zwischen Eltern und Kindern zu tun. Die Kinder nabeln sich mit der Zeit immer weiter ab, es wird immer schwerer zu ihnen vorzustoßen. Und dann wird das Lernen mit dem eigenen Kind oft sehr mühsam und belastend. Die Erwartungen der Eltern an Noten und Einsatzbereitschaft der eigenen Kinder passen oft gar nicht zu der Tagesplanung und Laune der Kinder. Irgendwann nach dem Einsetzen der Pubertät wird es dann schwerer an die Kinder heranzukommen. Appelle an die Vernunft verhallen dann ungehört.

 

Aber es gibt eine Zeit, in der es noch nicht so viele Widerworte, Motivationsprobleme und ähnliches gibt: Die Grundschulzeit. In der Grundschule wird der Grundstein für die gesamte schulische Laufbahn der Kinder gelegt. Die Kernkompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen werden hier gelehrt. Die Anfertigung der Hausaufgaben, das zusammen Leben im Klassenverband, Pünktlichkeit, Heftführung, sich zu melden, den Schulranzen rechtzeitig mit den richtigen und wichtigen Dingen zu packen, geduldig sein, Geschichten und Erlebnisse aufschreiben, auswendig lernen, Sachverhalte erfassen und zu verstehen aber auch Bilder zu malen usw. sind weitere wichtige Kompetenzen, die das Kind in der Grundschule erlernt. Die Eltern wirken sehr oft unter anderem bei der Anfertigung der Hausaufgaben mit und das ist auch gut so. Hierbei gibt es jedoch viele Strategien, von denen ich eine besonders herausheben möchte: Das Lernen lernen.

 

Kinder sollen nämlich auch in der Schule zur Selbstständigkeit erzogen werden. Sie sollen sich weitestgehend selbst um Ihre schulischen Angelegenheiten kümmern. Natürlich sollen und müssen die Eltern kontrollieren und auch eingreifen wenn es nicht gut laufen sollte, dennoch ist es sehr wichtig, dass Kinder es lernen sich selbst mit dem Lernen auseinander zu setzen. Sie müssen Ihre eigenen Strategien entwickeln um sich zum Beispiel für eine Klassenarbeit vorzubereiten.

 

Das Auswendiglernen von Gedichten oder Vokabeln ist ein gutes Beispiel. Manche lernen Gedichte Zeile für Zeile, andere Absatzweise und wieder andere verteilt über mehrere Tage. Wie das Kind vorgeht, sollte, solange das Ziel erreicht wird, dem Kind überlassen bleiben. Bei gleichem bestmöglichem Ergebnis, also der gleichen bestmöglichen Note, entscheidet sich das Kind im besten Fall dann für die Strategie mit der es am schnellsten zu diesem Ziel kommt. Die Aufgabe der Eltern sollte sein, verschiedene Strategien vorzuschlagen. Und zwischendurch und am Ende abzufragen, zuzuhören und das Kind natürlich auch zu belohnen!

 

Dem gegenüber steht das, auch und gerade für die Mathematik so wichtige, verständige Lernen. Damit meine ich, dass die Kinder versuchen sollen, Dinge und Zusammenhänge wirklich zu verstehen. Mathematik kann man nämlich nur zum kleineren Teil Auswendiglernen. Der weitaus größte Teil in Mathematik muss bzw. sollte tatsächlich verstanden werden. Und auch hier muss das Kind seine Strategien entwickeln, um Mathematik zu verstehen. Dazu braucht es Beharrlichkeit, Motivation und Interesse. Um die Königsdisziplin des Mathematikunterrichtes,  die Lösung von Textaufgaben, zu beherrschen, braucht es auch Konzentration und eine gut entwickelte Lesekompetenz. Weitgehendes Textverständnis gepaart mit Abstraktionsvermögen sind hierbei unabdingbar. Alles kann von Eltern auf viele Arten geweckt werden.